DRESDEN. Zwei der Täter, die im November 2019 an dem Millionenraub im Grünen Gewölbe in Dresden beteiligt waren, müssen bis zum 19. August ihre Haftstrafe antreten. Die beiden kommen allerdings in den offenen Vollzug, berichteten die Sächsische Zeitung und die Bild. Sie dürfen tagsüber das Gefängnis verlassen und müssen nur die Nacht in ihrer Zelle verbringen.
Das Duo gehört zum Remmo-Clan, einer kriminellen arabischstämmigen Großfamilie, und hatte bei dem Raub gemeinsam mit drei weiteren Clan-Mitgliedern Juwelen im Wert von etwa 115 Millionen Euro erbeutet. Im Mai 2023 waren die fünf Täter vom Landgericht Dresden zu mehrjährigen Freiheitsstrafen verurteilt worden. Nachdem der Bundesgerichtshof die Revision der Angeklagten verworfen hatte, ist das Urteil seit April 2024 rechtskräftig.
Einige Raubstücke bis heute verschwunden
Der Bild zufolge erhielten die beiden Täter, die nun in den offenen Vollzug kommen, Strafen in Höhe von sechs Jahren und zwei Monaten beziehungsweise fünf Jahren und sechs Monaten. Die 911 Tage, die beide in Untersuchungshaft verbringen mußten, werden von den Strafen jeweils abgezogen. „Im Zuge eines Deals“, wie es in dem Bericht heißt, war das Duo seit einem Jahr auf freiem Fuß.
Das Gleiche gilt demnach für einen dritten Täter, der zeitnah aber ebenfalls eine Ladung zum Haftantritt bekommen soll. Die beiden anderen Räuber waren nach dem Urteil vom Mai 2023 nicht auf freien Fuß gesetzt worden. Bei einem bestand Fluchtgefahr, der andere sitzt gerade eine Haftstrafe wegen des Goldmünzenraubs im Berliner Bodemuseum ab, an die sich die neue Strafe anschließt. Ein sechstes Remmo-Mitglied, das ebenfalls angeklagt gewesen war, hatte das Landgericht Dresden freigesprochen.
Im Dezember 2022 hatten die Täter einen Großteil des Raubguts teilweise stark beschädigt wieder zurückgegeben. Einige Stücke, etwa die Große Brustschleife der Königin Amalie Auguste und die Epaulette mit dem Sächsischen Weißen Diamanten, sind jedoch bis heute verschwunden. (dh)